Scheiben sichtbar machen um Vogelschlag zu vermeiden
Überall zwitschert und schilpt es. Der Frühling ist da und bringt Leben ins gefiederte Gartenvolk. Der geschäftige Flug rundum Nestbau, Balzen und Futter suchen findet für einige Vögel jedoch ein jähes Ende. Ungebremst fliegen sie in Balkon-, Terrassen- und Fensterscheiben. Mit Glück bleiben sie nur eine gewisse Zeit benommen liegen. Viel öfter jedoch brechen sie sich das Genick. Wer solche Szenarien miterleben musste und etwas dagegen tun möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Alle drehen sich darum, transparente Scheiben für Vögel sichtbar zu machen, um Kollisionen zu vermeiden.
Weniger Fenster putzen rettet Vogelleben!
Laut NABU sterben in Deutschland pro Jahr zehn Prozent aller Vögel, weil sie mit Glasflächen zusammenprallen. Dieser sogenannte Vogelschlag rührt daher, dass die Tiere die transparenten Flächen mit ihrer eingeschränkten räumlichen Wahrnehmung nicht erkennen können. Sie sehen kein Hindernis und werden von Lichtreflexen zusätzlich geblendet. Die Spiegelungen von Bäumen, der Sonne und Co identifizieren sie nicht als solche, sondern denken, dass sich die Objekte direkt vor ihnen befinden und sie darauf zu fliegen können. Um das zu verhindern, gibt es einen einfachen Tipp: Die Fenster weniger putzen! Durch den anhaftenden Schmutz und Staub reflektieren die Scheiben deutlich weniger, wodurch der Vogel das Hindernis besser erkennen kann.
Scheiben für Vögel sichtbar machen
Da sich jedoch nicht jeder mit ungeputzten Fenstern wohlfühlt, gibt es noch weitere Tricks, die man ausprobieren kann.
- Sind gerade viele Vögel unterwegs, kann man seine Rollläden ein Stück herablassen. Dadurch wird die Fläche, gegen die der Vogel prallen kann, verkleinert.
- Ebenfalls sehr wirkungsvoll sind Insektenschutzgitter, die von außen angebracht sind. Für den Menschen kaum sichtbar, stellen sie für Vögel ein riesiges Stoppzeichen dar.
- Farblich und/oder mit Mustern markiertes Glas macht Terrassentüren, Fenster und andere Glasöffnungen sichtbar. Laut NABU hat es sich bewährt, vertikal nicht mehr als zehn Zentimeter und horizontal nicht mehr als fünf Zentimeter Abstand zwischen den Motiven zu lassen. So ist gesichert, dass auch Vögel, die gewohnt sind, durch Astwerk zu fliegen, abgebremst werden.
Wer über die Anschaffung neuer Fenster oder Glastüren nachdenkt, kann sich diese gleich entsprechend präparieren lassen. Beispielsweise durch das Anbringen von Dekoren per Ätztechnik oder das Aufbringen von individuellen Sandstrahlmustern.
Natürlich können auch nachträglich Muster auf die Scheiben geklebt werden, allerdings gibt es dabei ein paar Punkte zu beachten.
- Die bekannten schwarzen Greifvogel-Silhouetten sind wirkungslos. Sie werden nicht als Feind wahrgenommen und umflogen.
- 2UV-Sticker und Farben sind keine Alternative, da nicht jeder Vogel UV-Licht und die entsprechenden Farben sehen kann
- Die Aufkleber müssen außen aufgebracht werden. Von innen appliziert werden sie durch Lichtreflexe häufig unsichtbar.