M wie Mehrfachverriegelung (Bauelemente-ABC)
Laut polizeilicher Kriminalstatistik fanden im Jahr 2022 über 65.900 sogenannte Wohnungseinbruchdiebstähle statt. Das ist ein Anstieg von 21,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei verursachten die Einbrecher einen Schaden von 280 Millionen Euro. Eingeschlossen in die Rechnung sind mit Einbruchsversuchen auch Fälle, in denen es die Täter nicht bis ins Haus oder in die Wohnung geschafft haben. Dass es bei dem Versuch geblieben ist, liegt unter anderem daran, dass immer mehr zu Hause mit Maßnahmen geschützt werden, die dem Stand der Zeit entsprechen – und deshalb funktionieren. Dazu zählt auch die Mehrfachverriegelung.
Mehrfachverriegelungen (oder Mehrpunktverriegelungen) sind ein wichtiges Ausstattungselement von Türen ab Widerstandsklasse RC 2, also der Klasse, die als Mindeststandard empfohlen wird. Ihre Sperrelemente verlaufen über die gesamte Tür und jedes besitzt ein eigenes Schließteil. Diese Konstruktion stellt Einbrecher vor deutlich größere Herausforderungen als eine einfache Verriegelung. Bei letztgenannter muss lediglich ein einziger Riegel überwunden werden, um das Hauptschloss zu öffnen.
Verschiedene Varianten
Unterschieden wird zwischen Stangenverriegelungen und Verriegelungen per Schwenkhaken. Bei ersteren gibt es wiederum verschiedene Varianten. Dazu gehören: Bolzenriegel, H-Riegel, Schwenkriegel, Rollzapfen und Pilzzapfen. Kombinationen sind möglich und jede Variante hat besondere Fähigkeiten. So greifen Bolzenriegel besonders tief in das Schließblech, während Schwenkharken ausgesprochen gut gegen Aushebelungsversuche wirken.
Ein Schloss für alles
Trotz dieser hohen Funktionalität muss bei einer Mehrfachverriegelung nur ein einziges Schloss bedient werden. Dreht man den Schlüssel beim Abschließen, rasten alle Riegel gleichzeitig in die vorgesehenen Schließbleche ein. Der umgekehrte Effekt geschieht beim Aufschließen. Es müssen keine zusätzlichen Schlösser bedient, Hebel umgelegt oder Verschlüsse eingerastet werden, so wie es bei Sperrvorrichtungen der Fall ist, mit denen vorhandene Türen nachträglich aufgerüstet wurden.
Dreifach, fünffach oder siebenfach?
So wie es Haustüren mit unterschiedlichen Widerstandsklassen gibt, die passend zum eigenen Sicherheitsbedürfnis ausgewählt werden können, sind auch Mehrfachverriegelungen in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Am häufigsten sind dreifach und fünffach Verriegelungen. Wer noch mehr Sicherheit möchte, kann jedoch auch zu einer Vorrichtung mit sieben Riegeln greifen.
Über die Mehrfachverriegelung hinaus sollte bei der Sicherung von Türen (und übrigens auch Fenstern) auf weitere Punkte geachtet werden. Welche davon im eigenen zu Hause zu tragen kommen, kann am besten im Rahmen eines kostenlosen Sicherheitschecks ermittelt werden.