Streitfrage im Winter: Zimmertüren auf oder zu?
„Tür zu!“: In Mehrpersonenhaushalten ist das einer der meist gerufenen Sätze – vor allem im Winter. Zimmertüren sorgen nämlich nicht nur für Privatsphäre, sondern halten auch die Wärme im Raum. Und für „draußen“ heizen möchte schließlich niemand. Auch wenn das nur der Flur ist. Aber gibt es Ausnahmen? Und was ist, wenn es gar keine Tür gibt, die geschlossen werden könnte?
Geschlossen oder doch besser offen?
Verteilt sich die Wärme nicht viel besser, wenn alle Zimmertüren offen stehen? Der Gedanke ist richtig, es gibt jedoch ein Problem: In der Regel wird nicht jeder Raum gleich stark geheizt. Im Schlafzimmer beispielsweise mögen es die meisten kühler. Auch das Bad hat selten durchgehend die gleiche Temperatur wie das Wohnzimmer und dann gibt es noch Zimmer, die nicht ständig genutzt werden, wie das Gäste- oder Arbeitszimmer und deshalb nicht immer auf Wohlfühltemperatur geheizt werden müssen. Stehen die Türen zu diesen Räumen offen, ist das schlichtweg Energieverschwendung.
Und immer wieder: Schimmelgefahr!
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, der für geschlossene Zimmertüren spricht. Warme Luft zieht immer dorthin, wo es kühler ist (also in die weniger geheizten Räume). Da sie zudem mehr Feuchtigkeit aufnimmt als kalte, kann das dazu führen, dass das Wasser an den kühleren Wänden und Scheiben kondensiert. Das Ergebnis: Im schlimmsten Fall Schimmel. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Beim Stoßlüften sollten möglichst alle Türen und Fenster weit geöffnet werden. Auf diese Weise wird die verbrauchte Luft gleichmäßig gegen frische ausgetauscht. Fünf bis zehn Minuten reichen aus.
Offener Wohnraum, andere Regeln
Was ist aber nun, wenn das Zuhause einen offenen Schnitt und deshalb kaum Zimmertüren hat? In solchen Wohnräumen gelten andere Regeln. Dort geht es tatsächlich in erster Linie darum, dass sich die Wärme gleichmäßig verteilt. Deshalb sollten alle Bereiche gleich intensiv geheizt werden, damit die warme Luft nicht in kühlere Zonen abwandert. Wer zusätzlich auch noch hohe Decken hat, kann mit Deckenventilatoren arbeiten. Ein Ventilator im Winter? Ja, denn warme Luft steigt nach oben. Er kann helfen, sie zurück nach unten zu lenken und gleichmäßig zu verteilen.
Kühl schlafen auch ohne Zimmertüren
Offene Wohnräume sind zwar schick und sorgen für optische Weite – das ändert aber nichts daran, dass die meisten lieber kühler schlafen. Gehen Wohn- und Schlafzimmer ineinander über, ist das eine Herausforderung. Hier helfen ein paar Tricks. Der erste lautet: Stoßlüften vor dem Schlafengehen und zwar dort, wo sich der Schlafbereich befindet. Dadurch wird die Temperatur in dem Areal aktiv abgesenkt. Das reicht aber nicht, da die warme Luft aus den restlichen Zonen in die nun kältere strebt und sie schnell wieder aufheizt. Vor dem zu Bett gehen und während der Nacht sollte der Schlafbereich deshalb vom übrigen Wohnraum abgetrennt werden. Zum Beispiel durch Vorhänge, aber auch ein Paravent oder Regal können helfen, unterschiedliche Temperaturzonen zu schaffen und zu erhalten. Wichtig ist, am nächsten Tag die Einheitlichkeit wieder herzustellen, damit sich keine Kältebrücken bilden, die Schimmel begünstigen.







