Türklopfer: Glücksbringer, Statussymbol oder individuelles Statement
Verschnörkelt und geschmiedet, pur als Ring oder Reif im Maul eines Fabelwesens: Türklopfer gibt es in zig Varianten. In puncto praktischem Nutzen hat die Türklingel dem kunstvollen Beschlag zwar längst den Rang abgelaufen, als dekoratives Element sind Löwenkopf und Co. aber weiterhin beliebt.
Türklopfer haben eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Dabei waren sie schon immer mehr als ein rein praktisches Element. Bei den alten Griechen und Römern dienten sie als Statussymbol und Glücksbringer. Letzteres galt auch im restlichen Europa, wo sich die Klopfer im Mittelalter verbreiteten. Die ersten bekannten Stücke stammen aus dem Hochmittelalter und hatten hammerförmige Schlägel. Mit der Zeit entwickelten sie sich zu kleinen Kunstwerken, die unter anderem Figuren und Symbole darstellten. Diese sollten böse Geister abwehren und den Bewohnern Glück bringen.
Hier wohnt nicht irgendwer
Auch die Funktion als Statussymbol blieb erhalten. In den mittelalterlichen Niederlanden zeigten sie den Reichtum des Hausbesitzers. Zu diesem Zweck schufen Handwerker detailliert gearbeiteten Unikaten, die den Charakter der Bewohner und ihrer Häuser widerspiegelten. Das verwendete Material unterstrich den jeweiligen Status, wobei Bronze als besonders hochwertig und prestigeträchtig galt.
Symbolik und Schutz
Auch die Wahl des Motivs hatte starke Aussagekraft. So stand der Löwe für Kraft, Mut und Aristokratie. Masken und Fratzen sollten böse Geister und negative Einflüsse abwehren, während ein schlichter Ring als Zeichen für Kontinuität und Zusammengehörigkeit gesehen werden kann. Die in Mittelmeerregionen beliebte „Hand der Fatima“ soll Geister und den bösen Blick abblocken. Sie ist ein altes islamisches Symbol, das den Hausbewohnern zudem Kraft und Segen spenden soll.
Mehr Individualität mit neuen Materialien
Auch wenn es heute Klingeln gibt und der Symbolcharakter des Türklopfers nicht mehr im Fokus steht, sind die Beschläge weiterhin ein beliebtes Accessoire. So wie die Auswahl des Türdesigns, von Farbe und Material dem Eingangsbereich Persönlichkeit verleiht, trägt auch ein Türklopfer zum individuellen Look bei. Dabei hat sich die Materialauswahl stark erweitert. Wo früher Holz, Eisen oder Bronze verwendet wurden, sind heute individuelle Anfertigungen aus beispielsweise rostfreiem Stahl oder Chrom möglich.
Möglichkeiten der Anbringung
Wer bei der Bestellung einer neuen Tür den Klopfer nicht gleich mitgeordert hat, kann ihn auch nachrüsten. Am stabilsten ist die Bohrmontage, allerdings ist das nicht für jeden eine Option, zum Beispiel wenn es sich um eine gemietete Immobilie handelt. Außerdem kann jedes zusätzlich angebrachte und möglicherweise falsch platzierte Bohrloch die Tür in ihrer Funktion beeinträchtigen. Verzichten muss man auf seinen Türklopfer dennoch nicht. Als Befestigungsalternativen bieten sich spezielle Klebepads an. Auch Silikon kann eine Option sein und einige Klopfer mit Rückplatte bringen eine passende Klebebefestigung gleich mit.