Die Kunst der Kirchenfenster
Nicht mehr lang bis Heiligabend. An diesem Tag geht es für viele auch mal wieder in die Kirche. Dort heißen einen farbenprächtige Fenster willkommen, die teilweise schon im Mittelalter hergestellt wurden – in Handarbeit und unter Verwendung von Metallen. Mehr erfahrt hier.
Ganz gleich ob opulent oder bescheiden:
So gut wie jede Kirche hat an irgendeiner Stelle farbige Fenster. Die detailliertesten findet man zumeist im Chor und Altarraum, also dem ältesten Teil des Gebäudes. Sie sind jedoch nicht nur dekorativ, sondern haben auch einen didaktischen Effekt, da sie biblische Geschichten und Heiligenlegenden sicht- und damit greifbar machen. In ihrer Entstehungszeit waren viele Menschen Analphabeten und konnten auf diese Weise auch ohne lesen zu können, etwas über das Christentum und seine Geschichten lernen.
Buntglasfenster in Gotteshäuser können ab dem Hochmittelalter nachgewiesen werden. Dabei wird zwischen Glasmalereien und Bleiglasfenster unterschieden. Die älteste erhaltene Malerei findet sich mit dem Genealogie-Christi-Fenster im Westchor des Regensburger Doms. Es stammt aus der Zeit um 1230. In der Kathedrale von Chartres in Frankreich sind Bleiglasfenster aus dem 12 Jahrhundert erhalten geblieben. Sie wurden aus kleinen Stücken eingefärbtem Glas zusammengesetzt.
Um die typischen leuchtenden Töne zu erzeugen, wurden der Schmelze Metalloxide beigemischt. Darunter Kobaltoxid für blaue Nuancen, Kupferoxid für grüne Töne und Eisenoxid für Rot und Gelb. Funfact: Eisenoxid ist Rost und für bestimmte Rotschattierungen wurde zusätzlich noch Goldoxid mit in die Mischung gegeben.
Auch heute noch werden die meisten farbigen für Kirchen gedacht Fenster auf traditionelle Weise hergestellt – natürlich unter Verwendung zeitgemäßer Technik. Wer seinem Zuhause mit Buntglasfenstern einen individuellen Touch geben möchte, greift jedoch besser zu modernen Varianten. Dabei wird nicht das Glas selbst gefärbt, sondern eine farbige Zwischenfolie zwischen die einzelnen Scheiben des Verbundglases gelegt.