Wie man Fenster und Verglasungen vor Sturmschäden schützt
Zu den unangenehmsten Erscheinungen im Herbst und Winter gehören starke Stürme. Sie verwehen nicht nur Laub und Co., sondern können auch Äste abbrechen, Dächer abheben, Gartenzubehör durch die Gegend wirbeln und mehr. Im schlimmsten Fall werden solche Dinge zu regelrechten Geschossen, denen man am besten nicht in die Quere kommt. Ein Haus ist jedoch nicht beweglich und muss dem Sturm und seinen Auswirkungen stumm standhalten. Dies kann besonders für Fenster, Glastüren und Co zu einer Herausforderung werden. Was kann man also tun, um als Bewohner sein zu Hause zu schützen?
Bruchsicheres Glas ist heute Standard
Zunächst: Alte Fenster und Türen verkraften den Einfluss der Elemente deutlich schlechter als moderne Modelle. Letztere sind generell stabiler und widerstandsfähiger. Hinzu kommt die Bruchsicherheit. Diese wird dann wichtig, wenn die Krafteinwirkung tatsächlich zu groß wird und eine Scheibe zerstört. In solchen Fällen sorgt eine bestimmte Ausstattung dafür, dass das Glas nicht in tausend scharfe Teile zerspringt. Zwar zersplittert sie trotzdem, doch bleibt der Großteil der Scherben aneinander hängen. Außerdem sind sie nicht scharfkantig. Das alles sind Eigenschaften, wie man sie auch von Autoscheiben kennt. Alles zusammen minimiert das Verletzungsrisiko. Erst vor ein paar Jahren wurde festgelegt, dass bestimmte Fensterarten und Verglasungen bruchsicher sein müssen. Dazu gehören laut DIN-Norm 18008 bodentiefe Fenster und solche mit Fensterbänken, die niedriger als 80 cm sind. Auch Schiebetüren und verglaste Balkon- und Terrassentüren müssen mit Sicherheitsglas ausgestattet sein.
Schutzschild Rollos und Fensterläden
Auch die meisten anderen Fenster und Türglaselemente sind heutzutage im Zeichen des Einbruchschutzes mit Sicherheitsglas ausgestattet. Das energiesparende Mehrschichtprinzip macht sie außerdem sehr stabil. Trotzdem sollte man bei schlechten Wetterprognosen kein Risiko eingehen, besonders wenn Bäume in der Nähe stehen. Auch ist man nie davor gefeit, von einem Dachziegel getroffen zu werden, die sich beim Nachbarn gelockert hat. Ein guter zusätzlicher Schutz sind Rollläden. Sie fangen Gegenständen ab, die andernfalls auf das Glas prallen würden. Das Gleiche gilt für stabile, fest verankerte Fensterläden.
Achtung: Wichtig ist es, die Rollos komplett herabzulassen. Andernfalls könnten der Wind durch die Schlitze oder die Schließlücke gelangen und das Rollo von der Wand reißen. Das gilt auch andersherum: Möchten Sie die Lamellen nicht als Schutz nutzen, kontrollieren Sie vor dem Sturm, ob das Rollo komplett eingefahren ist. Haben Sie Fensterläden, schließen Sie sie entweder oder sorgen dafür, dass die Sicherung angelegt ist, damit sie bei einem Orkan nicht unkontrolliert auf und zu klappen.
Übrigens: Moderne Fenster halten viel aus. Herumfliegende Gegenstände sind immer eine Gefahr. Hagel ist aber zum Beispiel kein Problem. In solch einem Fall sollte der Rollladen oben bleiben, da das Glas Hagelschlag besser verkraftet als die Rollo-Oberfläche.
Gegenstände gegen Sturm sichern
Vermindern Sie das Risiko von herumfliegenden Gegenständen, indem Sie Blumentöpfe im Garten, auf der Terrasse und Balkon sichern oder reinstellen. Sammeln Sie lose Dinge wie Schaufel, Vogelhäuschen, Deko, Spielzeug und Co ein und verstauen sie sturmsicher. Umso größer das Objekt, desto mehr Angriffsfläche bietet es dem Wind. Hier sind besondere Sicherungsmaßnahmen gefragt. Ein bekanntes Beispiel sind Trampoline. Netze oder Seile können dabei helfen, solche Gegenstände zuverlässig zu sichern.
Schließen Sie bei Sturm alle Fenster. Auch die Kippstellung sollte nicht genutzt werden! Andernfalls kann es in den Räumen zu einer Sogwirkung kommen, durch die Türen und Fenster mit großer Kraft zuschlagen. Dies birgt ein Verletzungsrisiko und kann zu Schäden an den Bauelementen führen.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Kontrollieren, reinigen und pflegen Sie regelmäßig die Dichtungsgummis Ihrer Fenster und Türen. Sie sollten sauber und geschmeidig sein. Das Gleiche gilt für die Dichtungsfuge, die staubfrei und elastisch bleiben muss. Damit Fenster und Türen zuverlässig schließen, müssen Griffe und Beschläge regelmäßig geölt oder nachgezogen werden. Ansonsten kann es passieren, dass Windböen die Flügel aufdrücken.