Die Streitfrage: Zimmertür auf oder zu?
„Zimmertüren im Winter auf oder zu?“ ist eine Frage, an der sich die Geister scheiden. Während die einen streng darauf achten, dass während der Heizperiode die Tür zu jedem Raum geschlossen bleibt, setzen andere auf eine gleichmäßige Temperaturverteilung durch offene Räume. Doch was macht wirklich Sinn? Im Folgenden ein kleiner Vergleich:
Türen offenlassen
PRO
- Die Wärme verteilt sich gleichmäßig der Wohnung.
- Die Luftzirkulation ist besser.
- Räume mit keiner oder zu kleiner Heizung werden mitgeheizt.
KONTRA
- Nicht jeder Raum muss die gleiche Temperatur haben. Das Bad und Schlafzimmer beispielsweise werden oft nur temporär geheizt.
- Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Gleichzeitig zieht sie dorthin, wo es kälter ist. Die gespeicherte Feuchtigkeit schlägt sich dann an den kalten Flächen nieder, was Schimmelbildung begünstigt.
Türen geschlossen halten
PRO
Das Geschlossenhalten von Zimmertüren kann bis zu fünf Prozent Energie sparen, da der Raum schneller aufheizt und man den Heizkörper so niedriger einstellen bzw. früher herunterdrehen kann.
!! Achtung: Wie hoch die Einsparung ist, hängt auch davon ab, wie gut die Zimmertüren isoliert sind. Durch alte oder schlecht angepasste Türen geht deutlich mehr Wärme verloren.
KONTRA
Zimmer mit kleinen oder ohne Fenster stehen dauerhaft im Dunkeln, da sie nicht durch die Fenster der anderen Räume mit aufgehellt werden. Es muss also in zusätzliches Licht und damit in Energie investiert werden.
Und was ist, wenn meine Wohnung keine oder nur wenige Türen hat?
Es gibt Grundrisse, die bewusst ohne Türen gestaltet werden. Barrierefreie Häuser und Wohnungen neuer Bauart beispielsweise sowie Loft-Wohnungen. Sie haben meistens nur eine Haustür und eine Tür zum Bad. Die Frage, ob offen oder geschlossen, stellt sich hier nicht. Der Fokus liegt stattdessen auf effizienten, auf den Wohnraum abgestimmten Heizsystemen, auf der Gebäudeisolierung und auf zeitgemäßen Bauelementen. Da sich Schimmel an Kältebrücken bildet, gilt es diese zu vermeiden. Dafür sorgen unter anderem eine gute Dämmung sowie Verglasungen mit hohen Wärmeschutz- und Dämmeigenschaften.